Fünf Mythen rund um die Lippenunterspritzung - wir klären auf!

Veröffentlicht am 4. Mai 2022 um 23:14

Der perfekte Schmollmund oder eine Korrektur der Lippenform ist häufig der Wunsch vieler unserer Patientinnen und Patienten. Die Hyaluronsäure-Therapie im unteren Gesichtsdrittel ist in der ästhetischen Medizin eine bewährte Anwendung. Aber ist auch wirklich alles wahr, was man über Filler im Lippenbereich liest?


 

Fünf Mythen rund um die Lippenunterspritzung - wir klären auf!

Der perfekte Schmollmund oder eine Korrektur der Lippenform ist häufig der Wunsch vieler unserer Patientinnen und Patienten. Die Hyaluronsäure-Therapie im unteren Gesichtsdrittel ist in der ästhetischen Medizin eine bewährte Anwendung. Aber ist auch wirklich alles wahr, was man über Filler im Lippenbereich liest?

 

Immer wieder werden wir in unserer Sprechstunde mit teilweise „verrückten“ Mythen konfrontiert, wenn es um das Thema Lippenunterspritzungen geht.

 

„Meine Lippen sollen aussehen wie bei Angelina Jolie!“

Die Kataloglippe gibt es leider bei uns nicht. Wir versuchen uns immer an der vorhandenen Mundpartie und/oder individuellen Lippenanatomie zu orientieren. Viele Fotos aus Quellen, wie Social-Media oder Magazinen, wecken meist unrealistische Wünsche, die kaum umsetzbar sind. Die Patientinnen und Patienten sind dann oft unglücklich, wenn sie mit ihrer eigenen Anatomie bzw. Realität konfrontiert werden. Dabei wird vergessen, dass viele Fotos auch mit Bildbearbeitungsprogrammen bearbeitet sind und eben nicht die Realität zeigen. Ziel unserer Injektionen im Lippenbereich ist nie eine Entfremdung, sondern eine Betonung der vorhandenen Lippenform.

 

„Bei einer Lippenunterspritzung gibt es keine Nebenwirkungen“

Leider müssen wir diese Aussage einordnen. Von vielen Kolleginnen und Kollegen wird häufig suggeriert, dass ein Filler-Eingriff völlig unbedenklich ist. Aber natürlich kann es auch bei diesen Injektionen Begleiterscheinungen geben, welche im Vorfeld im Patienten-Arzt-Gespräch erklärt werden müssen.

Ein Dermalfiller-Treatment mithilfe von Hyaluronsäure ist zwar nur mit wenigen Risiken und Komplikationen verbunden, trotzdem achten wir im Aufklärungsgespräch sehr genau darauf, dass der Patient alle Begleiterscheinungen versteht und nachvollziehen kann. Nach dem durchgeführten Eingriff sind wir „24/7“ für Fragen unserer Patienten erreichbar. Zu den möglichen Begleiterscheinungen zählen unter anderem leichte Schmerzen, Juckreiz, Spannungsgefühle, Blutergüsse, Schwellungen, Rötungen, Entzündungen und in sehr seltenen Fällen Infektionen. Das Risiko von Verklumpungen und verstopften Gefäßen kann durch eine geübte und gewissenhafte Injektion des Fillers sehr gering gehalten werden.

 

„Hyaluronsäure-Injektionen sind ja eigentlich ein Bio-Treatment“

Im Prinzip stimmt die Behauptung, obwohl man sie etwas einordnen muss. Durch das Suffix "-toxin" haben die Anwendungen mit Botulinumtoxin manchmal einen abschreckenden Charakter bei Patientinnen und Patienten. Der Begriff Hyaluronsäure wirkt da schon viel „harmloser“. Zwar wird die verwendete Hyaluronsäure synthetisch hergestellt, sie ähnelt jedoch sehr der körpereigenen Hyaluronsäure, die beispielsweise ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes ist. Dadurch ist die Behandlung in den meisten Fällen sehr gut verträglich. Allergische Reaktionen oder andere Unverträglichkeiten sind nahezu ausgeschlossen und werden eigentlich nur in der Literatur beschrieben.

Der Körper baut die Hyaluronsäure zu sehr großen Teilen wieder ab, sodass keine Gefahren für spätere Gewebeveränderungen oder Langzeitschäden bestehen. Die Resorbierbarkeit des Materials macht die Behandlung und ihre Ergebnisse zudem reversibel: Sollten die Behandlungsresultate den Patienten nicht gefallen, können sie einfach abwarten, bis die Hyaluronsäure abgebaut wurde bzw. vom Körper „verstoffwechselt“ wurde.

 

„Eine Lippenunterspritzung endet immer in Schlauchbootlippen!“

An dieser Stelle gibt es ein ganz klares „Nein“! In unserer Privatpraxis für ästhetische Medizin stehen wir für eine sehr natürliche Interpretation einer Lippenunterspritzung. Viele Patientinnen und Patienten wünschen sich nur wenig „Mehrvolumen“ oder eine leichte Betonung der vorhandenen Mundpartie. Durch moderne Techniken und hochwertige Materialien lassen sich solche Ergebnisse realisieren und dies ganz ohne Überkorrektur. Andere wünschen sich nur eine stärkere Konturierung, sodass sich das Lippenrot deutlicher von der Gesichtshaut abgrenzt. Bestimmte Verfahren der Lippenkorrektur eignen sich außerdem zur Verschönerung des sogenannten Amorbogens.

Das Aussehen der Mundpartie hängt prinzipiell von den Genen ab. Wobei es im Laufe des Lebens zu bestimmten Veränderungen kommen kann. Mit zunehmendem Alter verringert sich beispielsweise die Spannkraft der Haut, wodurch die Lippen noch schmaler wirken und sich Fältchen rund um den Mund bilden. Bei manchen Menschen führen außerdem Krankheiten oder Unfälle zu einer asymmetrischen Optik der Lippen. Auch solche Probleme lassen sich mithilfe einer Unterspritzung beheben.

Für uns steht aber definitiv fest – weniger ist mehr. Unabhängig vom Grund des Termins oder dem Wunsch der Patientin bzw. des Patienten raten wir nahezu immer von "Duck-Lips" und Schlauchbootlippen ab. Empfehlenswert ist eher ein Step-by-Step Volumenaufbau unter Berücksichtigung der eigenen „Lippenform“.

 

„Ich habe Angst vor einer Lippenunterspritzung, weil es so doll weh tut“

Ein gewisses Schmerzempfinden bei der Unterspritzung ist nicht auszuschließen. Das Schmerzempfinden ist aber sehr individuell und kann sich so von Patient zu Patient stark unterscheiden. Gerade unsere weiblichen Patienten können bei der Unterspritzung durch eine zyklusbedingte Hypersensibilität mehr Schmerzen empfinden, als bei einer vorherigen Unterspritzung. In der Regel verwenden wir Hyaluronsäure-Produkte mit Lidocain (einem betäubenden Medikament), welches die Zeit nach der Behandlung angenehmer gestalten soll. Die meisten unserer Behandlungen finden unter Anwendung einer örtlichen Betäubung (Betäubungscreme) statt. Ein sehr großer Teil der Patienten berichtet lediglich von einem leicht piksenden Schmerz, weil die Injektion unter der Haut und damit unter der „Taubheitsschicht“ liegt. Mit einem T-Vibrationsstab versuchen wir das menschliche Gehirn etwas auszutricksen. Wir „vibrieren“ die Haut in der Nähe der Injektionsstellen und lenken das Gehirn vom Einstichschmerz ab.

 

Ciao DB

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.