"Resting-Bitch-Face" - Therapiemöglichkeiten bei negativer Gesichtsexpression

Veröffentlicht am 9. Dezember 2020 um 22:39

Sie haben eigentlich ein freundliches Wesen und stören sich insbesondere auf Fotos an dem frustrierten, genervten und abweisenden Gesichtsausdruck? Dann könnten Sie am "Resting-Bitch-Face"-Syndrom leiden.


 

„Resting-Bitch-Face-Syndrom“? – Therapiemöglichkeiten bei negativer Gesichtsexpression

Sie haben eigentlich ein freundliches Wesen und stören sich insbesondere auf Fotos an dem frustrierten, genervten und abweisenden Gesichtsausdruck? Dann könnten Sie am "Resting-Bitch-Face"-Syndrom leiden.

 

Nicht selten beklagen sich unsere Patienten darüber, dass sie auf Fotos genervt, abweisend und frustriert wirken. In den meisten Fällen soll kein strenger Gesichtsausdruck projiziert werden, kann leider aber aufgrund anatomischer Gegebenheiten häufig nicht vermieden werden. Der Begriff Resting-Bitch-Face hat sich mittlerweile nicht nur in der Umgangssprache etabliert, sondern auch in der ästhetischen Medizin.

Patienten mit diesem „Syndrom“ können aber „therapiert“ werden, denn einen freundlicheren Gesichtsausdruck kann man mit kleinen Injektionen schmerzarm und schnell umsetzen.

Geprägt wurde dieser Ausdruck in den USA und beschreibt einen pessimistischen Gesichtsausdruck, welcher bis zu einem gewissen Grad auch völlig legitim ist - Wir sind alle keine „Grinsekatzen“ oder „Dauergrinser“. Problematisch oder für die ästhetische Medizin interessant wird es erst, wenn der leidende und teilweise auch böse Gesichtsausdruck weniger mit der Psyche der Patienten, als mit der Hautalterung oder Mimik zusammenhängt.

In unserer Privatpraxis für ästhetische Medizin kennen wir das Problem mit dem Altern, wenn sich nicht nur Falten im Gesicht bilden, sondern auch das Gewebe im Gesicht deutlich in das untere Gesichtsdrittel absackt. Eine stark betonte Nasolabialfalte, hängendes Wangengewebe, deutliche Mundwinkel und tiefe Zornes- bzw. Glabella-Falten oder Fältchen neben der Nase lassen uns oft unfreundlicher und abweisender wirken, als wir tatsächlich sind.

Inwieweit und schwer Patienten betroffen sind, ist häufig eine individuelle Frage und liegt auch nicht selten in den Genen der Patienten bzw. kann stark erblich bedingt sein. Patienten mit feiner, kleiner und schmaler Nase, sowie einem runden und kindlichen Gesicht wirken auch im höheren  Alter häufig freundlicher, als Patienten mit eher hageren Gesichtszügen.

Wenn die individuelle Gesichtsexpression so gar nicht mehr zu einem selbst passt, ist ästhetische Hilfe ratsam. Wir steuern dem Prozess des „Resting-Bitch-Face“ mit einer Kombinationstherapie aus Botulinumtoxin und Unterspritzungen mit Hyaluronsäurefiller entgegen.

Die Botulinumtoxin-Injektionen entlasten gezielt die Mimik in den verantwortlichen Regionen. Wobei es durch die temporäre „Muskellähmung“ zur Unterbindung der Faltenbildung kommt. Mit Botulinumtoxin therapieren und „glätten“ wir nicht nur die berühmte Zornesfalte zwischen den Augen, sondern wir heben auch hängende Mundwinkel leicht an. Zielmuskeln bei den Glabella-Injektionen sind der M. corrugator supercilii und M. procerus. Im Mundwinkelbereich soll die Zugkraft des M. depressor anguli oris abgeschwächt werden.

Im Anschluss werden in der Kombinationstherapie mit Hyaluronsäure tiefere Falten aufgefüllt, die uns älter und müde aussehen lassen. Beispielhaft sollen hier die tiefen Nasolabialfalten oder die Falten neben den Mundwinkel erwähnt werden. Diese „Marionettenfalten“ heißen in der Fachsprache Mentolabialfalten. Ihren umgangssprachlichen Namen – „Marionettenfalten“ - haben diese Alterscharakteristika von den Holzpuppen mit beweglichen Mundklappen. Im deutschsprachigen Bereich sprechen viele Menschen auch von den "Merkel-Falten".

Abgerundet wird dieser Therapieansatz häufig mit einer „Happy-smile“-Unterspritzung. Hier werden Hyaluronsäuredepots unter die Mundwinkel eingebracht, um den Lippenwinkel leicht anzuheben bzw. auf einer horizontalen Linie zu „halten“/“stützen“.

Der Zeitaufwand dieser Unterspritzungen ist überschaubar und der Schmerzpegel hält sich dank anästhesiologischer Creme und Kühlpacks durch die minimalinvasiven Verfahren in einem erträglichen Rahmen.

Für eine dauerhafte Wirkung muss das erzielte Ergebnis regelmäßig nachbehandelt werden. Im Idealfall setzt man hier einen Therapiezeitplan von zwei bis drei Unterspritzungssitzungen pro Jahr an.

 

Ciao DB

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.